Die beste Zeit des Tages liegt im Moment zwischen sechs Uhr morgens und ein Uhr mittags Mitteleuropäischer Zeit. Das scheint die Spanne zu sein, in der Donald Trump schläft. Man würde ihm einen deutlich längeren Schlaf wünschen, noch besser wäre eine dauerhafte Narkolepsie, denn für ihn gilt insbesondere: Wer schläft, sündigt nicht. Hundertprozentig sicher ist das nicht, denn der Mann offenbart sich seit seiner Amtsübernahme als so ausufernd bösartig, dass auch sein Schlaf womöglich dunkle Geheimnisse birgt. Wahrscheinlich plagen ihn jede Nacht Alpträume, die er am nächsten Tag für alternative Fakten hält und dann sofort in panische Taten münden lässt.
Wir wussten, dass es schlimm kommt. Aber dass es so schnell so schlimm kommen würde, ist mittlerweile auch einigen Republikanern etwas heikel.Ein Präsident, der im Stundentakt Erlasse unterzeichnet, deren Folgen er ganz offensichtlich weder bedenkt noch bedauert, ist doch schwerer in Schach zu halten, als sie es hofften. Wie konnten sie auch? Zu denken, dass Trump im Weißen Haus Vernunft entwickelt, ist so, als ob man einen Fünfjährigen in den Spielzeugladen setzt und dann hofft, er würde freiwillig „Die kleine Geschichte des Universums lesen“ – möglich, aber äußerst unwahrscheinlich.
Manchmal entwickeln Menschen eine solche Hyperaktivität, wenn sie wissen, dass ihnen nur wenig Zeit bleibt. Womöglich kommt es ja so, dass diese Präsidentschaft schneller beendet ist, als er den nächsten Tweet absetzen kann. Sollte das nicht so sein: Vielleicht überzeugt irgendjemand im Weißen Haus den Chef, dass er ruhig etwas länger ruhen darf. Weil Kinder viel Schlaf brauchen. Und weil ohne ihn die Welt nicht untergeht.