Diesen Titel hat sich im Oktober ohne jeden Zweifel Claus Weselsky verdient. Dieses
Beharrungsvermögen, diese kreative Kampfbereitschaft, dieser Schnäuzer. Dieses wohlige
Schwelgen im „Arbeidsgampf“.
Sein Gespür für den richtigen Augenblick ist beeindruckend: Ein flächendeckender Streik an einem Wochenende, an dem in sieben Bundesländern die Schulferien beginnen und in zwei weiteren enden: Chapeau! Diese Idee kommt aus der ganz großen, steinzeitlichen Trickkiste des Arbeitskampfes. Die auf den Bahnhöfen strandenden Familien werden es ihm danken. Da bekommt der Begriff „Abenteuerferien“ eine völllig neue Bedeutung.
Seit Anfang Juni unterhält der zum „Durchstreiken“ entschlossene Weselsky nun die Republik mit seinen originellen Einfällen. Dass es ihm vor allem um mehr Macht im Gewerkschaftsgefüge der Bahn geht, ist da fast schon Nebensache. Allerdings: Um es zum Liebling des Monats November zu schaffen, müsste er schon selbst in den Streik treten. Unbefristet.