Opfer. Nicht Täterin.

Noch während unser aller Augen entsetzt auf Paris gerichtet waren, ging der islamistische Terror weiter. Besonders betroffen: Nigeria, in dem die extremistische Boko Haram Ende vergangener Woche die Stadt Baga dem Erdboden gleichmachte. Wie viele Tote es genau dabei gab, ist bis jetzt nicht sicher; dass es hunderte sind, steht fest. Vor allem Kinder, Frauen und alte Menschen sollen zu den Opfern gehören. Insgesamt sind nach UNHCR-Angaben mittlerweile 650.000 Menschen auf der Flucht vor den Terroristen.

Seit dem Sommer sind die Terroristen dazu übergegangen, junge Frauen und Mädchen auf Märkte zu schicken, um sie dort in die Luft zu sprengen.

Zuletzt traf es eine Zehnjährige, die, wie es in Agenturmeldungen hieß, wohl nichts davon wusste, dass sie einen Sprengsatz bei sich trug. Wie kann es dann sein,dass dieses zehnjährige Kind in etlichen, auch seriösen, Zeitungen als „Selbstmordattentäterin“ bezeichnet wird? Und dass es heißt: „Zehnjährige tötet 19 Menschen“ oder „das Attentat…sei von einem zehnjährigen Mädchen ausgeführt worden“?

Nein. Eine Zehnjährige führt keine Attentate aus. Eine Zehnjährige „jagt sich“ nicht „In die Luft“. Sie ist ein Kind, das benutzt und getötet wurde. So viel Unterscheidung muss sein.